KJH Kinder- und Jugendhaus Zuffenhausen – klimaneutral
 

Kinder- und Jugendhaus, Haus 11

Bestandsanierung der Gebäudehülle
und Energietechnik klimaneutral im Betrieb

 

STANDORT

Stuttgart-Zuffenhausen

Bauzeit

Juni 2021 bis März 2023

 

Das Kinder- und Jugendhaus in Zuffenhausen wurde 1962 vom Architekten Karl Elsässer als Stahlbetonskelettbau errichtet und wird seitdem als Jugendhaus betrieben. Das Gebäude wurde mit dem Paul-Bonatz-Preis der Stadt Stuttgart ausgezeichnet.

 

Sanierungsmaßnahmen

Die Sanierung sollte unseren Maximen entsprechen, Gebäude in Ihrer vorgefundenen Einzigartigkeit wirken zu lassen, nur das Notwendige zu tun und dabei recyclingfähige Konstruktionen zu verwenden.

Beauftragt wurden wir für die Sanierung der gesamten Fassade, mit dem Ziel, den CO2 Ausstoß im Betrieb zu reduzieren. Nach einer intensiven Bestandsaufnahme haben wir für jeden Bereich bzw. jedes Bauteil individuelle Maßnahmen definiert, wodurch die Aufwendungen für die energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle auf ein Minimum reduziert werden konnten.

 
 
 
 

Maßnahmen zur Klimaneutralität

Das durch suffiziente Strategien frei gewordene Budget wurde für die energetische Sanierung der Gebäudetechnik sowie für recyclingfähige Fenster- und Fassadenkonstruktionen verwendet.

Durch die Errichtung eines Eisspeichers im ehemaligen Kohlekeller inklusive eines PVT-Systems (Photovoltaik + thermischer Kollektor) auf den Dächern, konnte die bestehende Gasheizung ersetzt und der klimaneutrale Betrieb des Jugendhauses erzielt werden

 

Gestalterische Maßnahmen

Gestalterisch wollten wir bewusst Brüche zwischen Alt und Neu, „energetisch optimiert“ und nur „bautechnisch saniert“ erzeugen und sichtbar machen. Die ehrliche Betrachtung der Anforderungen vor Ort, sowie die Achtung vor dem Bestand in Kombination mit dem Ziel der Klimaneutralität ergab eine neue Ästhetik der Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Zeitschichten.

Das Neue steht dabei nicht im Kontrast zum Alten, sondern lässt sich von „dem was war“ inspirieren; ohne es zu kopieren. Nicht gestaltete Bereiche bleiben nahbar und bieten Freiräume für Aneignung durch Jugendliche.


Fotos: Stefan Hohloch